kaigrass
Verfasst am: 24 Jan 2005 13:09
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Burth stimmt dem Plan zu: "So machen wir es."
Auch Sogoon zeigt sich begeistert. Bevor er mit Gilthas die Kneipe verläßt meint er noch zu den Zurückbleibenden: "Das mit dem Bier ist doch kein Problem, wir haben doch noch das volle Fass. Laßt uns doch das Anstechen. Natürlich nur, wenn Nalik nichts dagegen hat."
Alle machen sich fleißig daran, ihre Aufgaben zu übernehmen.
Gilthas und Sogoon laufen am Rand des Dorfes von Haus zu Haus und klopfen dort, wo noch ein Licht in der Küche brennt. Aber wo man ihnen auch öffnet, die Antwort ist die selbe.
"Nein, so jemandem würde ich die Tür nicht öffnen. Und gesehen habe ich den Schwarzen Reiter auch nicht."
Nach 2 Stunden geben sie ihre Suche auf und kehren etwas resigniert zu Naliks Taverne zurück. Auf dem Weg dorthin treffen sie auf Kognoskula, die gerade dabei ist, die sorgsam gemalten Handzettel an markanten Punkten im Dorf zu verteilen.
"Bis später!", ruft sie ihnen noch hinter her.
In Naliks Taverne war Dimble derweil sehr erfolgreich. Er hat Burth das Fass in der Mitte des Raumes auf eine Tisch platzieren lassen, und sich anschließend mit einem Hocker oben drauf gesetzt. Nach ein paar Liedern zur Einstimmung auf seiner Mandoline hatte er die volle Aufmerksamkeit des Publikums.
"Hört mal her, liebe Leute. Ich möchte ein Lied über die Ereignisse in Eurem schönen Dorf schreiben. Über die Ereignisse auf dem Friedhof und den glücklichen Ausgang. Und ihr könnt mir helfen."
Dimble macht eine kurze Pause, um zu sehen, wie die Leute reagieren, dann fährt er fort: "Jede Geschichte braucht einen Bösewicht, den die Helden besiegen können. So auch diese. Und wer wäre da besser geeignet als der unbekannte Schwarze Reiter, der vor einigen Wochen des nachts hier war. Wahrscheinlich hat ihn der eine oder der andere auch gesehen. Jedem der mir genug über den Reiter erzählen kann, so dass es eine Zeile für mein Lied ergibt, soll von meinem Freund hier, ein Bier erhalten."
Erfreut beobachtet Dimble das Interesse der Gäste. "Nun dann, immer her mit den Informationen. Und Du, Nalik, immer her mit den Krügen."
Der Ansturm der Dorfbewohner ist kaum zu bremsen, aber Burth gelingt es sie zu kontrollieren.
"Er war groß ...." - " ... hatte eine Hakennase ..." - "... ein Pferd mit Flammenden Hufen ..."
Dimble nimmt seinerseits einen Krug und schlägt ihn auf den Deckel des Fasses. Der Trubel verstummt.
"Wer von Euch hat ihn denn wirklich gesehen?"
Ein einfacher Mann tritt hervor: "Ich habe ihn gesehen. Es war spät abends und ich hatte mit meinem Karren gerade Erikaflock erreicht. Da ritt dieser Reiter mich beinahe um. Nur mühsam schaffte er es auszuweichen, sein Pferd war wohl schon sehr fertig, von einem langen Ritt. Ich wollte mich aufregen, aber er kam mir zuvor und fragte mich mit kalter Stimme und einem auffälligen Akzent, ob es hier ein neues Pferd gibt. Ich meinte: 'Hier in Erikaflock gibt es kein einziges Pferd, nicht einmal einen Ackergaul. Aber in Marschtal ...' Noch bevor ich weiter reden konnte, drehte er sich von mir ab und ritt gen Marschtal."
"Sehr interessant.", meint Burth: "Noch wer vielleicht?"
Diesmal tritt eine Frau vor: "Ich komme aus Hügelsgrab - zwei Tagesmärsche von hier. Den Reiter, den ihr beschreibt, habe ich wohl gesehen. Er kam aus den Hügeln der Sümpfe. Es war erst früh am Morgen, die Sonne stand noch nicht am Himmel. Ich hatte fürchterliche Angst vor den Schemen. Er ritt in schnellem Ritt auf mich zu, aber bog kurz vor mir ab und ritt gen Westen in die Prärie davon. Ich blickte hinter ihm her. Der Wind blies seine Kapuze hinunter, und ich konnte helle - ja weiße - Haare erkennen. Aber der Körper deutete nicht auf einen alten Mann hin. Zu kräftig wirkte sein Ritt."
Außer diesen beiden Personen scheint sich aber niemand an den Reiter zu erinnern.
Eine Stunde nachdem Gilthas und Sogoon die Kneipe betreten und dem Treiben belustigt zu gesehen haben, kehrt auch Kognoskula zurück. Draußen hatte sie immer wieder Leute getroffen, aber von ihrem Aushang scheinen nur wenige Kenntnis genommen zu haben. Die meisten liefen ziemlich direkt an ihr vorbei und in Richtung Naliks Taverne.
Ist hier irgendwo ein Fest?, dachte sie sich draußen. Jetzt hatte sie das Fest gefunden.
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